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{"source_url": "https://www.derstandard.at", "url": "https://www.derstandard.at/story/2000112693966/klimakrise-kommen-wir-noch-einmal-davon?ref=rss", "title": "Ist die Katastrophe gewiss? Was uns das 20. Jahrhundert f\u00fcr die Zukunft lehrt", "top_image": "https://images.derstandard.at/img/2019/12/27/Klimawandel.jpg?w=1200&h=600&a=50,30&s=a5a24312", "meta_img": "https://images.derstandard.at/img/2019/12/27/Klimawandel.jpg?w=1200&h=600&a=50,30&s=a5a24312", "images": ["https://images.derstandard.at/img/2019/12/27/Klimawandel.jpg?w=1200&h=600&a=50,30&s=a5a24312", "https://images.derstandard.at/img/2019/12/27/Klimawandel.jpg?w=750&s=1e849039", "https://images.derstandard.at/img/2019/12/27/trumpjinping.jpg?w=750&s=4de624bd"], "movies": [], "text": "Die Zukunft vorauszusagen ist ein Grundbed\u00fcrfnis des Menschen. Soweit wir in die Zeit zur\u00fcckblicken k\u00f6nnen, gab es Orakel, Auguren, Traumdeutungen, Prophezeiungen und andere Formen der Wahrsagung, mit denen die Menschen den Willen der G\u00f6tter zu ergr\u00fcnden versuchten, die \u00fcber deren Schicksal bestimmten. Im Christentum und anderen eschatologischen Religionen nahm die Bedeutung der Propheten ab, denn die Zukunft war ohnehin bekannt: Die Welt werde untergehen und vom wahren Reich Gottes abgel\u00f6st werden.\n\nDer dramatische Klimawandel hinterl\u00e4sst in manchen Weltregionen apokalyptisch anmutende Landschaften, so etwa im Amazonas-Gebiet. Foto: AFP/Carla de Souza\n\nImmanuel Kant und Georg Wilhelm Friedrich Hegel f\u00fchrten in die europ\u00e4ische Geisteswelt eine Geschichtsphilosophie ein, die von einem stetigen Fortschritt hin zu einer besseren und friedlicheren Gesellschaft ausging. Karl Marx \u00fcbernahm diese Idee in seinem historischen Materialismus, der den Weg vom Feudalismus \u00fcber den Kapitalismus zu einer klassenlosen Gesellschaft im Kommunismus als ehernes Gesetz betrachtet. Und zuletzt war es der US-Politologe Francis Fukuyama, der das \"Ende der Geschichte\" in Form der liberalen westlichen Demokratie voraussagte \u2013 und dabei ebenso irrte wie Marx.\n\nAuch wenn Astrologen immer noch ihre Anh\u00e4nger finden, besteht heute in unserer Welt ein Konsens, dass Geschichte keinem Ablaufgesetz folgt und daher auch nicht vorhersehbar ist. Aber ganz wollen wir von der Versuchung der Wahrsagung nicht lassen, das emotionale Bed\u00fcrfnis ist zu stark. Wir wollen wissen, ob die EU in verfeindete Nationalstaaten zerfallen wird, ob Donald Trump die USA in eine autorit\u00e4re Kleptokratie verwandeln wird, ob in Europa der liberale Rechtsstaat den Angriff der Populisten \u00fcberstehen kann, ein autorit\u00e4res China zur Supermacht aufsteigen und der Welt seinen Stempel aufdr\u00fccken wird \u2013 und vor allem, ob der Klimawandel doch noch gebremst werden kann oder die humane Zivilisation zerst\u00f6ren wird. Und in rechten Kreisen sind es Angstvisionen wie eine ungebremste Massenmigration aus Afrika oder die Umwandlung Europas in ein islamistisches Eurabia, die in einem Ton der Unvermeidlichkeit verk\u00fcndet werden.\n\nEherne historische Gesetze sind mit dem Fall des Kommunismus aus der Mode gekommen. Daf\u00fcr ert\u00f6nt umso lauter der Ruf, aus der Geschichte zu lernen, und nicht nur an historischen Gedenktagen. Aber Lehren aus der Vergangenheit sind nur m\u00f6glich, wenn man davon ausgehen kann, dass sich gewisse Muster in der Politik und der Gesellschaft wiederholen. Wir schauen zwar nicht mehr in die Eingeweide von Schlachttieren oder starren in Kristallkugeln, aber wir verwenden die Geschichte als Kursbuch f\u00fcr unsere eigenen Erwartungen.\n\nUrknall in Sarajevo\n\nDie Geschichte, von der wir zu lernen hoffen, ist nat\u00fcrlich die des 20. Jahrhunderts, in dem mehr Gl\u00fcck und mehr Tragik zu finden sind als in irgendeinem anderen Zeitalter. Wenn sich historische Entwicklungen tats\u00e4chlich wiederholen, dann bietet die \u00c4ra von 1900 bis zum Jahr 2000 eine unersch\u00f6pfliche Menge an Mustern.\n\nAber wie in einem Rorschachtest kann jeder etwas anderes in ihnen erkennen. Vor allem in zwei Gruppen teilen sich die lernbegierigen Sch\u00fcler der Zeitgeschichte: in die Pessimisten, die die Welt auf dem sicheren Weg in den Untergang sehen, und die Optimisten, die auf die positiven Entwicklungen schauen und fest an deren Fortsetzung glauben. Und beide k\u00f6nnen sich aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts in ihren \u00dcberzeugungen best\u00e4tigt f\u00fchlen.\n\nDenn das Besondere an dieser \u00c4ra, die jede Generation vor den Millennials noch intensiv miterlebt hat, war, dass sie in zwei Phasen zerf\u00e4llt, die scheinbar einer v\u00f6llig kontr\u00e4ren Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit gefolgt sind. In der Zeit von 1914 bis 1950 herrschte Murphys Gesetz: Jedes noch so unbedeutende Ereignis nahm den schlechtm\u00f6glichsten Ausgang. Dann wendete sich der Weltenlauf: Die Welt stand zwar mehrmals am Abgrund, st\u00fcrzte aber niemals ab.\n\nJetzt, wo wir die ersten beiden Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts hinter uns gebracht haben und die neuen 20er-Jahre betreten, liegt die Frage auf der Hand: Mit welcher der beiden Halbjahrhunderte l\u00e4sst sich unsere eigene Zeit vergleichen? Sind wir auf dem Weg in den Untergang oder in der \u00c4ra des Fortschritts und der Hoffnung?\n\nGehen wir zum Urknall der Trag\u00f6dien des 20. Jahrhunderts zur\u00fcck. Der \u00f6sterreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau fielen in Sarajevo einem dilettantischen Attent\u00e4ter zum Opfer, der nur durch Zufall sein Ziel erreichte. Der Krieg, der daraus folgte, h\u00e4tte in den folgenden Wochen ein Dutzend Mal abgewendet werden k\u00f6nnen. Und eine furchtbare Dynamik, die erst im Nachhinein als unvermeidlich wirkte, f\u00fchrte dazu, dass ganz Europa in einen regionalen Konflikt hineingezogen wurde, der statt einer kurzen Phase der Feindseligkeiten sich als vierj\u00e4hriges Blutvergie\u00dfen von unvorstellbarem Ausma\u00df entpuppte.\n\nDer Sturz des Zarenregimes in Russland h\u00e4tte dann ein wenig Grund zur Hoffnung gegeben. Doch statt der gem\u00e4\u00dfigten B\u00fcrgerlichen setzte sich im Verlauf des Jahres 1917 eine kleine radikale Kaderpartei durch, die prompt eine neue blutige Diktatur errichtete. Und der fr\u00fche Tod von Wladimir Iljitsch Lenin ebnete den Weg f\u00fcr die Machtergreifung des schlimmsten aller Bolschewiken. Mit Josef Stalins Tyrannei konnte nur Adolf Hitler mithalten, und seine Gewaltherrschaft dauerte mehr als doppelt so lang.\n\nHitler und Stalin\n\nHitlers Aufstieg zum Herrscher und Zerst\u00f6rer Europas ist \u00fcberhaupt die Geschichte einer Verkettung ungl\u00fccklicher Ereignisse, die keine noch so b\u00f6se Fantasie h\u00e4tte erfinden k\u00f6nnen. Der Demagoge Hitler war das Produkt des Ersten Weltkriegs, w\u00e4re aber eine Fu\u00dfnote in der deutschen Geschichte geblieben, wenn nicht dem New Yorker B\u00f6rsenkrach von Oktober 1929 eine Serie von wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen gefolgt w\u00e4re, die aus einer Finanzkrise eine Weltwirtschaftskrise machten, was in der fragilen Weimarer Republik die Parteien der Mitte zerrieb.\n\nAber selbst das h\u00e4tte Hitler nicht an die Macht gebracht, wenn nicht im Augenblick, in dem sich die deutsche Wirtschaft zu erholen begann und er bereits wieder Unterst\u00fctzung verlor, ihm eine Gruppe verblendeter Konservativer an die Macht verholfen h\u00e4tte. In den Folgejahren h\u00e4tten ihn die Franzosen, die Briten oder die eigenen Milit\u00e4rs mehrmals stoppen k\u00f6nnen.\n\nStattdessen konnte er seine Armee ausbauen und dann einen Krieg vom Zaun brechen, in dem seine Wehrmacht anfangs jede Schlacht f\u00fcr sich entschied. Und auch nach der Kriegswende 1942 dauerte es noch drei Jahre, in denen das NS-Regime in seinem Rassenwahn noch Millionen von Juden und andere Minderheiten vernichten konnte, bis zur endg\u00fcltigen Niederlage. Selbst das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944, das das Morden vielleicht h\u00e4tte beenden k\u00f6nnen, scheiterte. Nicht mit dem Schlimmsten zu rechnen erwies sich in dieser Zeit stets als schrecklicher Fehler.\n\nNach der Kapitulation ging das Ungl\u00fcck weiter. Die USA l\u00e4uteten die Atom\u00e4ra ein, ohne die Folgen zu bedenken. Stalins Rote Armee \u00fcbernahm die Herrschaft bis tief nach Mitteleuropa hinein, selbst einige westliche Staaten drohten an den Kommunismus zu fallen. In China gewann mit Mao Zedong jener Mann den B\u00fcrgerkrieg, der zum dritten gro\u00dfen Schl\u00e4chter des Jahrhunderts aufsteigen sollte.\n\nWirtschaftsaufschwung\n\nIm Juni 1950 brach in Korea ein neuerlicher Krieg aus, dem in drei Jahren rund vier Millionen Menschen zum Opfer fielen. Da nun auch die Sowjetunion zur Atommacht aufstieg und mit den USA ein Wettr\u00fcsten begann, stand die Welt von da an am Rande der nuklearen Vernichtung. Die wissenschaftliche Zeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists stellte ihre Weltuntergangsuhr 1947 auf sieben vor zw\u00f6lf und verschob die Zeiger bald auf zwei vor zw\u00f6lf.\n\nAber in der Mitte des Jahrhunderts drehte sich die Dynamik der Geschichte, als ob ein zynischer Drehbuchautor von einem freundlicheren Kollegen abgel\u00f6st worden w\u00e4re. Der nichtkommunistische Teil Europas, die USA und Japan erlebten einen beispiellosen Wirtschaftsaufschwung, der Millionen zum Wohlstand verhalf. In Afrika und Asien ging die d\u00fcstere Kolonialzeit zu Ende. Der Kalte Krieg wurde nicht hei\u00df, und selbst in den gef\u00e4hrlichsten Momenten der Superm\u00e4chtekonfrontation, etwa in der Kubakrise 1961, wurde der Friede bewahrt.\n\nDas galt nicht f\u00fcr alle Staaten, es gab blutige Kriege und B\u00fcrgerkriege. In Vietnam kostete ein jahrzehntelanger Kampf Millionen Menschen das Leben. Aber Ostasien wurde ab den 1960er-Jahren auch Schauplatz eines zweiten Wirtschaftswunders, das nach Maos Tod 1976 schlie\u00dflich auch China erfasste. Und dann kam vor 30 Jahren das Wunder des Berliner Mauerfalls und des zumeist friedlichen Endes des Kommunismus. In den Folgejahren machte Europa Riesenschritte zur Einigung, bis hin zur lang ertr\u00e4umten Schaffung einer europ\u00e4ischen W\u00e4hrung. Das Internet weckte Hoffnungen f\u00fcr eine politische Zukunft mit Transparenz und Mitbestimmung.\n\nWer in der Neujahrsnacht 2000 auf das Jahrhundert zur\u00fcckblickte, konnte \u00fcber das Wohlwollen der Geschichte nur staunen. Die gr\u00f6\u00dfte Sorge dieser Zeit galt dem Jahr-2000-Problem, das zahlreiche Computer zum Absturz zu bringen drohte. Selbst diese Angst erf\u00fcllte sich nicht.\n\nPutin und Bush\n\nDoch im neuen Jahrtausend schien sich die Geschichte erneut zu drehen. Im halbdemokratischen Russland zog Wladimir Putin in den Kreml ein und kehrte bald darauf zur autorit\u00e4ren russischen Tradition zur\u00fcck. In den USA erzielte George W. Bush einen fragw\u00fcrdigen Wahlsieg. Als am 11. September 2001 einer Handvoll islamistischer Terroristen im Herzen von New York der gr\u00f6\u00dfte Terroranschlag der Geschichte gelang, f\u00fchrte Bush die Supermacht in zwei Kriege, von denen zumindest der im Irak auf L\u00fcgen aufbaute und katastrophale Folgen hatte.\n\nEine Verkettung unverantwortlicher Praktiken in der Bankenwelt f\u00fchrte im September 2008 zum finanziellen Super-GAU, der ein paar Jahre sp\u00e4ter die Eurozone fast zerrissen h\u00e4tte. Die Krisen zerst\u00f6rten viel Vertrauen gegen\u00fcber der liberalen Ordnung und deren elit\u00e4ren Vertretern, was Rechtspopulisten in den USA und Europa befl\u00fcgelte. Das Internet erweist sich dabei als bestes Instrument f\u00fcr jene, die L\u00fcgen f\u00fcr ihre Zwecke verbreiten wollen.\n\nEin junger Gem\u00fcseh\u00e4ndler in einer tunesischen Kleinstadt verbrannte sich im Dezember 2010 selbst und stie\u00df damit in der arabischen Welt eine Protestbewegung an, deren demokratische Hoffnungen bald zerst\u00f6rt wurden. F\u00fcr Libyen, Syrien und den Jemen brachte der Arabische Fr\u00fchling nur neues Leid. Die Fl\u00fcchtlingswelle, die diese B\u00fcrgerkriege ausl\u00f6ste, gab in Europa dem Nationalismus neuen Auftrieb; in Gro\u00dfbritannien m\u00fcndete diese Entwicklung, verst\u00e4rkt durch eine Serie un\u00fcberlegter Handlungen der politischen Entscheidungstr\u00e4ger, in den Brexit.\n\nDonald Trump und Xi Jinping zerst\u00f6ren jeweils auf ihre Weise die liberale Weltordnung. Foto: AFP/NICOLAS ASFOURI\n\nIn China schwang sich Xi Jinping zum Alleinherrscher auf und zerst\u00f6rt auch mit dem Aufbau eines hochtechnologischen \u00dcberwachungsstaates alle Hoffungen auf eine politische Liberalisierung. In Indien kam eine nationalistisch-hinduistische Partei an die Macht, die immer offener gegen die s\u00e4kularen Prinzipien der gr\u00f6\u00dften Demokratie der Welt verst\u00f6\u00dft. Und in den USA gelangte ein Unternehmer und Entertainer auf einer Welle des Ressentiments und der Unabw\u00e4gbarkeiten eines absurden Wahlsystems ins Wei\u00dfe Haus.\n\nDort setzt Donald Trump seit drei Jahren alles daran, die demokratischen Werte des Landes und die liberale Weltordnung, die die USA nach 1945 errichtet haben, systematisch zu zerst\u00f6ren. Dies geschieht in einem Augenblick, in dem die Welt angesichts der wachsenden Klimakatastrophe ein gemeinsames Vorgehen der Staaten dringender braucht denn je. Erleben wir in den 2020er-Jahren eine Wiederholung der 1920er, mit dem bekannten Ausgang?\n\nVerzweiflung und Hoffnung\n\nDie vergangenen zwanzig Jahre geben allerdings auch den Optimisten argumentative Nahrung. Nach dem Kollaps von Lehman Brothers wandten Regierungen und Notenbanken die Lehren aus den 1930er-Jahren an und verhinderten damit einen wirtschaftlichen Absturz. Die EU-Spitzen lie\u00dfen sich weder von Boris Johnson noch von Viktor Orb\u00e1n ganz auseinanderdividieren, die Rechtspopulisten schafften den Durchmarsch nicht; in Italien verloren sie bald wieder die Macht, und in \u00d6sterreich folgte auf die kurze Phase der Mitregierung ein peinlicher Absturz. Und in den USA st\u00f6\u00dft Trump Schritt f\u00fcr Schritt auf Widerstand. Das Impeachment hat im Senat zwar keine Chance, aber wenn man die Umfragen als Ma\u00dfstab nimmt, ist seine Wiederwahl keine ausgemachte Sache. Optimisten m\u00f6gen es im Augenblick schwerhaben, aber sie stehen nicht auf verlorenem Posten \u2013 vor allem nicht in einer l\u00e4ngerfristigen Perspektive.\n\nBeim Klima prallen Verzweiflung und Hoffnung heute am h\u00e4rtesten aufeinander. Die Weltuntergangsuhr, die Mitte der 1990er-Jahre bei drei viertel zw\u00f6lf stand, steht seit dem vergangenen Jahr wieder auf zwei vor zw\u00f6lf. Die Prognosen der Klimaforscher lesen sich immer \u00f6fter wie apokalyptische Visionen, die selbst ehrgeizige Klimapl\u00e4ne als sinnlos erscheinen lassen. Und dass sich die Staatengemeinschaft auf einen ehrgeizigen Klimaplan einigen und diesen auch umsetzen wird, erscheint nach der entt\u00e4uschenden Weltklimakonferenz in Madrid noch unwahrscheinlicher. Die politischen Realit\u00e4ten stehen dem im Wege.\n\nDer US-Autor Jonathan Franzen ist nicht der Einzige, der den Kampf gegen den Klimawandel f\u00fcr verloren erkl\u00e4rt und dazu aufruft, alles zu tun, damit die Menschheit die Folgen \u00fcberlebt. Er \u00e4hnelt darin dem D\u00e4nen Bj\u00f6rn Lomborg, der seit Jahren erkl\u00e4rt, dass eine wirkungsvolle Eind\u00e4mmung der Treibhausgasemissionen viel zu teuer sei und man \u2013 neben der L\u00f6sung anderer sozialer und gesundheitlicher Probleme \u2013 stattdessen in die Anpassung investieren m\u00fcsste.\n\nAber dem steht eine neue Generation gegen\u00fcber, die nicht bereit ist, die Hoffnung fahren zu lassen. Es ist paradox: Die radikalsten Klimaaktivisten mit ihren d\u00fcsteren Warnungen sind heute die gr\u00f6\u00dften Optimisten. Sie sind \u00fcberzeugt, dass die Katastrophe doch noch abgewendet werden kann. Anders als die Bremser, die in den Hauptst\u00e4dten der Welt mit ihrem Pragmatismus den Ton angeben, wollen sie sich jedoch nicht darauf verlassen, dass wir schon irgendwie davonkommen werden. Denn der Lauf der Geschichte l\u00e4sst sich zwar nicht steuern, aber er l\u00e4sst sich beeinflussen. (Eric Frey, ALBUM, 28.12.2019)", "keywords": [], "meta_keywords": [""], "tags": [], "authors": [], "publish_date": null, "summary": "", "article_html": "", "meta_description": "Die Prognosen der Klimaforscher lesen sich immer \u00f6fter wie apokalyptische Visionen, die selbst ehrgeizige Klimapl\u00e4ne sinnlos erscheinen lassen", "meta_lang": "de", "meta_favicon": "//at.staticfiles.at/img/appicons/favicon-9af6cbb9a6.ico", "meta_data": {"msapplication-config": "none", "title": "Ist die Katastrophe gewiss? Was uns das 20. 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