{"source_url": "https://web.archive.org", "url": "https://web.archive.org/web/20200102154417id_/https://www.onetz.de/deutschland-welt/hunderttausende-marschieren-hongkong-id2934156.html", "title": "Hunderttausende marschieren in Hongkong", "top_image": "https://www.onetz.de/sites/default/files/imagecache/og/articlemedia/2020/01/01/678a5ab8-fec4-48f2-9ad9-cf2ea6b398e0.jpg", "meta_img": "https://www.onetz.de/sites/default/files/imagecache/og/articlemedia/2020/01/01/678a5ab8-fec4-48f2-9ad9-cf2ea6b398e0.jpg", "images": ["https://web.archive.org/sites/default/files/imagecache/ts/articlemedia/2020/01/02/5415f842-1172-4ea1-a123-76c0be4a1a4e.jpg", "https://www.onetz.de/sites/default/files/imagecache/og/articlemedia/2020/01/01/678a5ab8-fec4-48f2-9ad9-cf2ea6b398e0.jpg", "https://web.archive.org/sites/default/files/imagecache/ts/articlemedia/2020/01/02/e1ce3a0d-63e9-4348-ba31-2140dfaf230f_0.jpg", "https://web.archive.org/sites/default/files/imagecache/ts/articlemedia/2020/01/02/0308228f-c229-499b-8ee9-c97b8eb14476.jpg", "https://web.archive.org/sites/default/files/imagecache/ts/articlemedia/2020/01/01/50a73ffa-89e7-4da6-9f6d-d4ea6ce39b8a_0.jpg", "https://web.archive.org/sites/default/files/imagecache/ts/articlemedia/2020/01/01/3dee12c5-d799-4d3c-98b9-9a8b2407e952.jpg", "https://web.archive.org/sites/default/files/imagecache/ts/articlemedia/2020/01/01/7367e015-86aa-4362-bbd3-f25821380ffd.jpg", "https://web.archive.org/sites/default/files/imagecache/Detailed/articlemedia/2020/01/01/678a5ab8-fec4-48f2-9ad9-cf2ea6b398e0.jpg"], "movies": [], "text": "Hunderttausende marschieren in Hongkong\n\nDas neue Jahr begann in Hongkong, wie das alte aufgeh\u00f6rt hat - mit Protesten, Brands\u00e4tzen, Tr\u00e4nengas und Festnahmen. Aber Peking bleibt hart. Aus Deutschland kommt Kritik - und der Ruf nach Sanktionen.\n\nHongkong (dpa) - Bei Protesten am Jahreswechsel ist es in Hongkong zu neuen Zwischenf\u00e4llen gekommen. Nach Sch\u00e4tzungen beteiligten sich Hunderttausende am Neujahrstag an einer Demonstration gegen die Regierung.\n\nNach nur drei Stunden forderte die Polizei allerdings die Organisatoren auf, den Marsch aufzul\u00f6sen. Zuvor hatten radikale Aktivisten eine Bankfiliale attackiert. Die Polizei der chinesischen Sonderverwaltungsregion ging mit Tr\u00e4nengas und Pfefferspray vor.\n\nEs gab Festnahmen. Bei ihrem R\u00fcckzug errichteten Demonstranten Stra\u00dfensperren. Auch wurden Brands\u00e4tze geworfen. In der Silvesternacht war es schon zu \u00e4hnlichen Zwischenf\u00e4llen gekommen. Die Civil Human Rights Front, die den Marsch als Zeichen der Solidarit\u00e4t organisiert hatte, folgte der Anweisung der Polizei und forderte die Teilnehmer auf, nach Hause zu gehen.\n\nWegen der gro\u00dfen Menschenmenge waren zu dem Zeitpunkt aber am Ausgangspunkt im Victoria Park noch viele Menschen versammelt, die noch nicht einmal losmarschiert waren. Viele waren frustriert. Organisator Jimmy Sham forderte die Teilnehmer auf, besonders auf junge und \u00e4ltere Teilnehmer aufzupassen, w\u00e4hrend sich die Demonstration in den \u00fcberf\u00fcllten Stra\u00dfen der Innenstadt aufl\u00f6ste.\n\nDie Gruppe warf der Polizei vor, mit dem Einsatz von Tr\u00e4nengas die Lage eskaliert zu haben. Nach ihren Sch\u00e4tzungen sollen mehr als eine Million Menschen an der Demonstration teilgenommen haben, wie die Zeitung \u201eSouth China Morning Post\u201c berichtete. Die Polizei, die in Hongkong immer extrem niedrig sch\u00e4tzt, sprach von 60 000.\n\nAuf Fahnen oder Bannern war \u201eK\u00e4mpft\u201c, \u201eBefreit Hongkong\u201c oder der Ruf nach \u201eHongkongs Unabh\u00e4ngigkeit\u201c zu lesen, der besonders in Peking f\u00fcr Aufregung sorgt. In seiner Neujahrsansprache ging Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking zwar auf Hongkong ein, machte aber keinerlei Zugest\u00e4ndnisse. \u201eOhne ein harmonisches und friedvolles Umfeld, wie kann es ein Zuhause geben, in dem die Menschen in Frieden und Zufriedenheit leben und arbeiten?\u201c\n\nSeit der R\u00fcckgabe 1997 an China wird die ehemalige britische Kronkolonie nach dem Grundsatz \u201eein Land, zwei Systeme\u201c autonom unter Chinas Souver\u00e4nit\u00e4t regiert. Seit einem halben Jahr demonstrieren die Hongkonger gegen die Regierung, den wachsenden Einfluss Pekings und unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig hartes Vorgehen der Polizei. Sie fordern echte Demokratie und mehr Selbstbestimmung.\n\nDie sieben Millionen Hongkonger genie\u00dfen - anders als die Menschen in der Volksrepublik - viele Rechte wie Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Sie f\u00fcrchten aber zunehmend um ihre Freiheiten. Auch fordern sie echte Demokratie, wie es ihnen beim Souver\u00e4nit\u00e4tswechsel in Aussicht gestellt worden war.\n\nAus Deutschland kam der Ruf, auf die Forderungen einzugehen. Die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Bundestages, Gyde Jensen (FDP), sagte: \u201eDass die chinesische Regierung die legitimen Forderungen der Demonstranten in Hongkong seit rund sechs Monaten quasi ignoriert, muss Deutschland und die EU dazu bringen, f\u00fcr die Demokratiebewegung st\u00e4rker Partei zu ergreifen.\u201c\n\nDie Spirale der Eskalation m\u00fcsse beendet werden. \u201eSollten Appelle weiter folgenlos verhallen, muss \u00fcber Sanktionen gegen China diskutiert werden\u201c, forderte Jensen. Die Bundesregierung m\u00fcsse die deutsche EU-Ratspr\u00e4sidentschaft und den EU-China-Gipfel in diesem Jahr dazu nutzen, dies mit Nachdruck auf die Tagesordnung zu setzen.\n\nAus Sicherheitsgr\u00fcnden wegen der Proteste war das st\u00e4dtische Feuerwerksspektakel zum Jahreswechsel um Mitternacht abgesagt worden. Stattdessen gab es eine Lichtshow, auch wurden von einigen Hochh\u00e4usern kleinere Feuerwerksdisplays abgeschossen. Touristen zeigten sich entt\u00e4uscht \u00fcber die reduzierten Feierlichkeiten, die jedes Jahr viele Reisende in die asiatische Hafenmetropole locken.\n\n\u201eIch habe auf dem Weg nach Malaysia haltgemacht\u201c, sagte der 40-j\u00e4hrige Rene Naglev. \u201eWir haben uns hier mit Freunden getroffen und hatten erwartet, Feuerwerk zu sehen, und ich bin entt\u00e4uscht, sehe auch den Grund nicht, warum es abgesagt wurde.\u201c Die Proteste haben ohnehin schon zu einem starken R\u00fcckgang der Zahl an Touristen gef\u00fchrt.", "keywords": [], "meta_keywords": [""], "tags": [], "authors": [], "publish_date": null, "summary": "", "article_html": "", "meta_description": "Das neue Jahr begann in Hongkong, wie das alte aufgeh\u00f6rt hat - mit Protesten, Brands\u00e4tzen, Tr\u00e4nengas und Festnahmen. Aber Peking bleibt hart. 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